Natursteinmosaik verlegen
Verlegen von Natursteinmosaik
Im folgende Ratgeber erklären wir Ihnen in einer genauen Schritt für Schritt Anleitung, was es beim Verlegen von Natursteinmosaiken zu beachten gibt, welche Materialien Sie benutzen sollte und wie Sie Ihr Mosaik pflegen sollten, um lange Freude daran zu haben. Viel Erfolg!
Allgemeines zum Verlegen von Natursteinmosaik
Natursteinmosaik, d.h. Marmor, Granit, Travertin, Limestone, Schiefer, Quarz usw. dürfen ausschließlich mit speziellem Kleber Natursteinkleber, auch Marmorkleber genannt, verarbeitet werden. Der Mörtel ist säurefrei und weiß gefärbt. Hierdurch verhindern Sie Ausblühungen durch chemische Reaktion im Naturstein. Verwenden Sie niemals Fliesenkleber. Dieser Kleber kann zu Ausblühungen und Verfärbungen führen. Im Allgemeinen verursacht Fliesenkleber bei hellen Natursteinsorten weiterhin den sogenannten "Schatteneffekt". Natursteine saugen Wasser auf. Das mit dem Fliesenkleber angerührte Wasser ist graufarbig und zieht von unten in den Stein. Diesen Effekt nennt man auch Nebel. Leider gibt es im Nachhinein keine Reparaturmöglichkeit, der Naturstein muss ausgestemmt und neu verlegt werden.
Grundierung der Oberfläche
Abhängig vom jeweiligen Untergrund, bringen Sie bitte eine Grundierung auf. Bei saugenden Untergründen wird Tiefgrund eingesetzt, um den Belag zu sättigen. Bei nicht-saugendem Untergrund bringt man eine Grundierung als Kontaktschicht auf. Nachdem die Grundierung getrocknet ist, planen Sie das Raster der Mosaikmatten auf der Fläche. Hierzu benutzen Sie Zollstock, Bleistift und Wasserwaage.
Zuschneiden der Natursteinmosaike
Gerade Schnitte führen Sie am einfachsten mit einem Winkelschleifer aus (auch Flexx genannt). Wir empfehlen entweder eine dünne Steinscheibe oder eine unverzahnte Diamantscheibe. Zeichnen Sie sich den Abschnitt auf die Matte. Legen Sie die Mosaikmatte auf einen Untergrund, wie zum Beispiel eine alte Holzplatte. Damit die Steine auf der Matte sich nicht durch die Wucht der Scheibe ablösen, fixieren Sie das Mosaik mit einem Fugbrett. Pressen Sie mit dem Brett die Matte leicht an und schneiden nun entlang der Kante.
Lochausschnitte, wie Sie zum Beispiel bei Armaturenanschlüssen erforderlich sind, erstellen Sie folgendermaßen. Messen Sie sich den Punkt ab, an dem das Loch in der Mosaikmatte entstehen soll. Schneiden Sie nun mit einem Messer ein Rechteck oder Quadrat aus dem Netz der Matte und entnehmen die Steine. Verwenden Sie eine alte, stumpfe Kneifzange um die Konturen des Ausschnitts an den einzelnen Steine abzukneifen. Anschließend arbeiten Sie die Steinchen lose wieder ein.
Auftragen des Klebers
Rühren Sie den Marmor-Kleber mit Wasser an. Vor Gebrauch lassen Sie den Kleber ca. 15 Min. nachwässern. Das heißt, das Wasser im Kleber steigt noch einmal nach oben. Schlagen Sie den Mörtel erneut durch. Sie tragen den Glasmosaik-Kleber mit einem Zahnspachtel auf. Empfehlenswert sind Zahnungen von 6-10 mm (je nach Stärke des Materials). Verlegen Sie nun die Matten im Kleberbett. Zum Anklopfen verwenden Sie das Fugbrett. Für Korrekturen niemals die Naturstein-Mosaik Matten schieben, sondern immer nur ziehen. Andernfalls schließen sich die Fugen teils unregelmäßig auf den Mosaikmatten.
Verfugen der Natursteinmosaike
Nach 24 Stunden Trocknungsphase können Sie mit dem Verfugen beginnen. Sie rühren den Fugenmörtel mit Wasser an. Vor Gebrauch lassen Sie die Fugenmasse wie den Kleber ca. 15 Min. nachwässern. So steigt das Wasser im Fugenmörtel noch einmal nach oben. Schlagen Sie die Fugenmasse erneut durch. Sie verfugen mittels Kelle, Fugbrett und Schwamm oder Schwammbrett. Die Fugenmasse entnehmen Sie portionsweise mit einer Kelle. Sie verteilen die Masse vollflächig und arbeiten sie dann in die Fugen ein. Das Fugbrett längs wie quer zu den Fugen abziehen.
Versiegelung und Imprägnierung der Natursteinmosaike
Einige Mosaike verfügen von Haus aus über eine Imprägnierung, die aus Wachs oder auf chemischer Basis. Grundsätzlich der Hinweis, dass ein Mosaik nicht zwingend versiegelt werden muss. Wer also den Grundsatz „Patina“ anstelle von „Fleck“ leben kann, der ist auch mit dem Rohprodukt gut beraten. Eine Imprägnierung dient dem Schutz des Natursteins und verstärkt, je nach Produkt, zugleich die Farbe und die natürliche Optik des ausgewählten Steins. Sie können die Versiegelung selbst durchführen, wenn diese nicht seitens des Herstellers bereits aufgetragen wurde. Beachten Sie, dass eine Wachsschicht als Erstschicht keine andere Form der Imprägnierung mehr zulässt. Umgekehrt können Sie jedoch zunächst chemisch versiegeln und dann in der Folge noch eine Wachsschicht auftragen.
Sofern Sie sich für die natürliche Imprägnierung aus Wachs für Natursteinmosaik entscheiden, erhalten Sie eine porenverschließende leicht glänzende Oberfläche, die einen sehr klassischen „speckigen“ Look erzeugt. Allerdings ist die Wachsversiegelung eine Variante der „Opferschicht“, die sich im Laufe der Gebrauchszeit abnutzt und wiederholt werden muss. Neben Wachs eignen sich auch natürliche Materialien wie Öle und Kernseife für diesen Schutz. Grundsätzlich empfehlen wir für die Versiegelung und Imprägnierung Produkte von Lithofin.
Hinweise und Tipps
Es sollten immer schnell abbindende, flexible Fugen zum Einsatz kommen. So verhindern Sie, das die Farbpartikel der Fuge in die Flanke der Mosaiksteinchen „ausbluten“. Weiterhin sollten diverse Waschgänge nach dem Fugen vorgenommen werden, um möglichst viel Restmaterial zu entfernen. Ein Zementschleier auf der Oberfläche sollte dringlichst vermieden werden, denn sämtliche Zementschleier-Entferner basieren auf Säure und säurehaltige Produkte sind Tabu bei Naturstein!
Folgende Materialien benötigen Sie:
- Natursteinmosaik
- Marmorkleber
- Fugenmasse
- Grundierung oder Haftgrund bei kritischen Untergründen
- Naturstein Silikon
Folgende Werkzeuge benötigen Sie:
- Zahnspachtel
- Wasserwaage
- Fugbrett
- Schwamm oder Schwammbrett
- Bleistift
- Zollstock
- Kunststoffeimer
- Gummihandschuhe
- Rührquirl oder Kelle
- Schaumstoffwalze
- Kartuschendrücker
- Evtl. Kneifzange
- Abziehkeil