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Fliesen auf Fußbodenheizung verlegen
Wie verlegt man Fliesen auf Fußbodenheizung
Fußbodenheizungen liegen absolut im Trend, sie sind unter dem Bodenbelag versteckt, somit optisch ansprechend und heizen dabei auch noch ökologisch vorteilhaft und effizienter als herkömmliche Radiatoren oder Konvektoren. So werden nicht nur immer mehr Fußbodenheizungen im Neubaubereich verwendet, auch im Bereich der Sanierungsarbeiten wird immer häufiger zu der Bodenheizungsvariante gegriffen. Heutzutage gibt es fast keinen Bodenbelag mehr, der sich nicht dazu eignet auf einer Fußbodenheizung verlegt zu werden. Fliesen verfügen dabei über die optimalen Eigenschaften, um in Kombination mit einer Fußbodenheizung besonders effizient zu heizen. Wussten Sie eigentlich, dass Fliesen der ideale Belag für den Heiz-Estrich sind ? Im Schnitt liegt die Wärmeleitfähigkeit einer Fliese bei einem Wert von 2,3 – 2,8. Im Vergleich, zum Beispiel mit einem Holz-Parkett-Boden, ist die Wärmeleitfähigkeit gleich 5 mal so hoch! Fliesen sind außerdem geruchsneutral, hygienisch, pflegeleicht und sehr robust.
Schritt 1
Haben Sie schon die passende Fliese gefunden? Bei der Wahl einer Fliese können Sie Ihren Wünschen freien Lauf lassen, da grundsätzlich erst einmal alle Bodenfliesen, ob aus Steinzeug, Feinsteinzeug oder Terrakotta, für Fußbodenheizung geeignet sind und die Wärme optimal weiterleiten. Bei der Wahl von Fliesenkleber und Fugenmörtel sollten Sie allerdings darauf achten, dass die verwendeten Materialien elastisch und flexibel genug sind, um bei wechselnden Temperaturen nicht spröde oder rissig zu werden. Sowohl der Kleber als auch die Fugenmasse sollten in jedem Fall hoch kunststoffvergütet sein. Als hochflexiblen Fliesenkleber empfehlen wir Ultra X 100 oder Kerall Biogel.
Schritt 2
Dehnungsfugen ist das wichtigste Stichwort, das beim Verlegen von Fliesen auf einer Fußbodenheizung fallen sollte. Sie kompensieren das Ausdehnen und Zusammenziehen der Materialien, das durch die unterschiedlichen Temperaturen entsteht. Eine Bewegungsmöglichkeit von mindestens 5 mm sollte immer gewährleistet sein. Wichtig dabei ist auch, dass die Dämmmaterialien sich auch unter Belastung nicht weiter als 5 mm zusammendrücken lassen. Als Grundsatz gilt: Ist im Estrich eine Dehnungsfuge, der sogenannte Kellenschnitt, so muss auch im Fliesenbelag zwingend eine Dehnungsfuge erfolgen. Sämtliche „Experimente“ wie das Verharzen, auf Silikon verlegen, Gewebematten im Unterbau etc. funktionieren nicht. Wir raten hiervon ab. Die unauffälligste Möglichkeit eine Dehungsfuge zu gestalten, ist ein farblich passendes Silikon zur Fugenfarbe zu verwenden.
Was sind Dehnungsfugen?

Dehnungsfugen in der Fläche oder im Türbereich

Dehnungsfuge am Boden zur Wand hin, der Randdämmstreifen des Estrichs ist hier Blau dargestellt
Schritt 3
Die Randdämmstreifen, die an alle Elemente der Fußbodenkonstruktion angrenzen, übernehmen die Funktion der Dehnungsfugen. Sie sollten von der Rohdecke bis über den fertigen Fußboden reichen. Die überstehenden Teile werden erst abgeschnitten, sobald die Fliesen fertig verlegt und verfugt sind. Während der Fliesenarbeiten dient der Randdämmstreifen als große Hilfe, dass weder Kleber noch Fugenmasse, in die Fuge zwischen Wand und Boden gelangen. Sie verhindert das sogenannte Einspannen eines Belags. Nach Abschluss der Fugenarbeiten schneidet man mit einem Messer den Dämmstreifen bündig mit der Fliesenoberfläche ab. Alle Elemente, an die die Fußbodenkonstruktion angrenzen, sollten vor dem Einbau der Dämmschichten angebracht werden. Dazu zählen auch Türdurchgänge und Türzargen.
Schritt 4
Sind die Heizrohre vollständig verlegt so kann der Fussbodenheizung-Estrich aufgetragen werden. Dieser sollte sehr sorgfältig verteilt werden, damit keine Hohlräume entstehen, die später die Wärmeleitung verschlechtern könnten bzw. zu Rissen führen. Die Estrichschicht sollte mindestens 45 mm stark sein und mit nicht statischen Betonstahlmatten oder 2 mm starken Baustahlgittern versehen werden. Damit keine Risse entstehen, sollten die Estrichfelder nicht größer als 36 Quadratmeter sein. Wenn dies doch der Fall ist, müssen zusätzliche Bewegungsfugen eingebaut werden, welche unbedingt elastisch gefüllt werden müssen. Ist der Estrich aufgetragen, muss er nur noch, wie auf einem normalen Boden auch, abgezogen und geglättet werden.
Schritt 5
Vor dem Verlegen muss die neue Heizung noch einmal hochgefahren werden, um den Estrich zu testen. Hierbei entsteht das Aufheiz-Protokoll. Dieser Ablauf ist sehr wichtig, da man so kontrollieren kann, ob im Estrich Spannungsrisse entstehen, bevor man die Fliesen verlegt hat. Sind die Vorbereitungen soweit abgeschlossen können Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen. Dazu finden Sie in unserem Ratgeber eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen von Bodenfliesen. Beachten Sie bitte, dass bei den Fliesenarbeiten, die Fußbodenheizung ausgestellt werden muss. Es darf keine Erwärmung des Bodens entstehen. Ansonsten „verbrennt“ Ihnen der Fliesenkleber. Durch zu schnellen Feuchtigkeitsverlust, bindet der Mörtel nicht mehr richtig ab. Als Folge lösen sich die Fliesen aus dem Belag.
Schritt 6
Bis die Fußbodenheizung in Betrieb genommen werden kann, sollte man 28 Tage warten, nachdem die Fliesen verlegt und verfugt, sowie Sockelleisten angebracht wurden. Dabei ist zu beachten, dass man über mehrere Tage hinweg, die Heizung stufenweise aufheizen sollte. Pro Tag sollte die Temperatur höchstens um 5°C erhöht werden, bei einer Starttemperatur von 20°C.
Folgende Materialien benötigen Sie:
- Fliesen
- Fliesenkreuze
- Ausgleichsmasse
- Silikon
- Fliesenkleber
- Fugenmörtel
- Grundierung
Folgendes Werkzeug benötigen Sie:
- Wasserwaage
- Spachtel
- Eimer
- Fliesenschneider
- Mauerschnur
- Gummischieber
- Richtlatte